Gleich vorab, „F1 – der Film“ ist großartige Kinounterhaltung – nicht nur für Rennsport-Fans und Kenner. Die Story, naja: Ein deutlich über 50 Jahre alter, wenngleich jung aussehender Brad Pitt fährt nach über 30-jähriger Formel-1-Pause auf Anhieb auf Grand Prix-Niveau. Jedoch ist die Konstellation „alter Haudegen vs. junger Heißsporn“ vielleicht das bewährteste Hollywood-Strickmuster. Und bei allen modernen Filmtricks bei den Rennszenen aus allen Perspektiven bleibt F1 ein Oldschool-Blockbuster Actionfilm.

Die Dreharbeiten fanden 2023/24 an den Rennwochenenden, u.a. in Silverstone, Spa, Zandvoort, Mexiko oder Las Vegas statt. Das fiktive elfte F1-Team APX GP bekam sogar eine eigene Garage in der Boxengasse, Formel-2-Wagen im F1-Design und mehrere zwanzigminütige Zeitfenster auf den Rennkursen für die Filmaufnahmen. Dazu die perfekten Live-Kulissen bei Presseterminen und in den Startaufstellungen – mit Hamilton, Verstappen, Hamilton, Perez, Leclerc oder Sainz jr. als Edelkomparsen.

Einige Szenen erinnern an spektakuläre Bilder aus der Motorsportgeschichte: Mark Webbers Abflug im Mercedes-Benz CLR in Le Mans 1999, Niki Laudas Feuerunfall 1976, die Schumacher/Senna-Rivalität 1992/93 oder Mika Häkkinens geniale Doppel-Überholung von Zonta und Schumacher in Spa 2000. Sinn für Humor zeigte das Drehbuch auch, als Hayes/Brad das „Crashgate“ von Singapur 2009 kurz andeutet, dann aber ablehnt. Oder die Cameo-Auftritte von Günther Steiner (Haas-Teamchef), der mehrfach böse um die Ecke guckt. Zu Wort kommen dafür weitere reale Teamchefs: Toto Wolff (Mercedes), Zak Brown (McLaren) und Frédéric Vasseur (Ferrari).

Lewis Hamilton war neben Brad Pitt einer der Produzenten – neben Jerry Bruckheimer. Und da, wo Top Gun-Produzent Bruckheimer involviert ist, steht die Zielvorgabe fest: Vollgas bis zum Abspann.
„F1 – Der Film“ läuft seit dem 26.6. in den Kinos.
(3x Fotos: Apple TV+ Press)